Sonntag, 11. Februar 2007

POLYPHONIC SIZE - Nagasaki Mon Amour [Single]

NAGASAKI MON AMOUR. Single, 1980.

[mp3]
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Sonntag, 4. Februar 2007

CABARET VOLTAIRE - The Original Sound Of Sheffield `78/`82. Best Of [CD]

Die Industrial-Urgesteine Cabaret Voltaire melden sich mit einer einzigartigen Zusammenstellung ihrer Frühwerke aus den Jahren `78 bis `82 zurück. Wohl auch die wichtigste Zeit und beeindruckenste Schaffensphase der Electro-Punk-Avantgardisten aus Sheffield, die Anfang der 80er maßgeblich an der Entwicklung der nachfolgenden Industrial und Electro-Szene beteiligt waren. Zeitgleich mit der Punk-Revolution begannen vornehmlich Bands wie Cabaret Voltaite und Throbbing Gristle das damals noch ungewöhnliche elektronische Equipment wie Drumbox und Analog-Synthesizer zu entdecken und damit zu experimentieren. Herausgekommen ist dabei ein ungewöhnlicher sowie neuer Sound, der von der damaligen Musikpresse als Industrial bezeichnet wurde.
Die Musik von Richard H. Kirk, Stephen Mallinder und Chris Watson (der die Band im Oktober `81 verließ) ist schwer, düster aber dennoch experimentell funky. Sprachschleifen, wie die des Berichterstatters einer deutschen Nachrichtensendung, der im Song "Baader Meinhof" über die Selbstmorde der RAF-Terroristen berichtet, gehören ebenso zum Programm, wie verfremdete Gesangsparts und hochgepitchte Gitarrenriffs. Wordfetzen bestimmen den Ablauf von "Do The Mussolini (Headkick)", gefolgt vom schleppenden "The Set Up" und der Beatbox-dominanten Single-Auskopplung aus dem Jahre 1979 "Silent Command". Beeindruckend ist auch das treibende sowie tanzbare "No Escape" sowie das für Cabaret Voltaire-Verhältnisse eher minimalistische "Seconds Too Late". Auf dem musikalischen Zeitdokument "The Orginal Sound Of Sheffield '78/'82" ist natürlich auch der Cabaret Voltaire-Klassiker "Nag Nag Nag" wiederzufinden, der in diesen Tagen in der Orginalversion als Single (inkl. neuer Remixe von Tiga & Zyntherius, Akufen und Cabs) wiederveröffentlicht wurde.
Für jeden Freund experimenteller elektronischer Musik ist diese mit teilweise sehr rarem Material bestückte Zusammenstellung absolute Pflicht! [mb]

MARK STEWART - Kiss The Future [CD]

Das hätte sich Mark Stewart, der ehemalige Pop Group Sänger, wohl auch nicht träumen lassen, dass er irgendwann einmal als Richtungsgeber für solche Musikbewegungen wie Industrial und Trip Hop verantwortlich gemacht wird. So sehen es heute zumindest seine Freunde und Bewunderer aus dem Umfeld von Massive Attack und Tricky. Als die Pop Group nach dem Untergang des Punk, Anfang der 80er aufgelöst wurde, spielte er fortan als Mark Stewart & The Mafia seinen Mix aus Industrial, Punk und Funk und schuf damit (und das wohl eher ungewollt) eine völlig neue Musik-Nische. Heute würde man das ganze eher als Electro-Dub oder Trip Hop bezeichnen. Dazu zählen u.a. die Songs „Hysterica“, „Jerusalem“ und „Liberty City“, allesamt absolute Klassiker, die soeben auf Marks Stewarts überfälliger Retrospektive „Kiss The Future“ veröffentlicht wurden. Sicherlich war er auch mit Songs wie „Hypnotised“ ein Teil der Blaupause für die kommende Industrial Bewegung. Ein Song von dem bahnbrechenden Mark Stewart-Album "As The Veneer Of Democracy Starts To Fade" aus dem Jahr 1985, welches in Zusammenarbeit mit der Mafia (bestehend aus Skip McDonald, Keith Leblanc und Doug Wimbish) und On-U-Sound Übervater Adrian Sherwood entstand.
Wer sich also in das Universum des Mark Stewart begeben und somit die Welten des Industrial, Dub, Funk und Punk durchstreifen möchte, der ist mit der Anschaffung von „Kiss The Future“ sehr gut bedient. Für Fortgeschrittene seien jedoch die Alben "As The Veneer Of Democracy Starts To Fade" und „Learning To Cope With Cowardice” zu empfehlen. [mb]